Montag, 8. Februar 2010

Wenn Konsumentenschützer die Konsumenten vergessen

Die Kampagne der Konsumentenschutz-Magazine gegen die Anpassung des Umwandlungssatzes ist eng mit derjenigen der Gewerkschaften verstrickt. Wie ein Artikel der Weltwoche zeigt, laufen alle Fäden im Hintergrund bei einem Mann zusammen: Medienmacher René Schumacher. Der Konsumentenschutz gerät dabei in Vergessenheit.

Die Kampagne gegen die Anpassung des Umwandlungssatzes wird vordergründig von zwei unabhängigen Gruppierungen getragen. Im Hintergrund sind die Konsumentenschutz-Organisationen und die Linke jedoch eng miteinander verbandelt: Herausgeber der Konsumenten-Magazine ist René Schumacher. Dieser ist, wie der Weltwoche-Artikel „Es braucht Skandale“ zeigt, auch Mitglied des Verwaltungsrats der Gewerkschaftszeitung Work und Verlags- und Redaktionsleiter des linken Juristenblatts Plädoyer. Zudem ist er Mitglied einer Bürogemeinschaft mit sehr engen Verbindungen zu den Gewerkschaften. Damit nicht genug: Gallionsfigur der Kampagne der Gewerkschaften ist Paul Rechsteiner. Dessen langjähriger politische Weggefährte und Geschäftspartner Hans-Ulrich Stauffer wiederum sitzt im Verwaltungsrat der Konsumenteninfo AG von René Schumacher.

David gegen Goliath
Den Gewerkschaften kommt es bei ihrem Kampf gegen das bewährte 3-Säulen-System also sehr gelegen, dass sie über ihren politischen Gesinnungsgenossen Zugang zu einem der auflagenstärksten Medienimperien haben. Damit lässt sich die Propaganda vortrefflich in der ganzen Schweiz verbreiten und als journalistische Recherche zu Gunsten der Konsumenten tarnen. Sie ist so für den Laien gar nicht als Werbung zu erkennen. Beste Gratiswerbung in Millionenhöhe also!

Dank Anbindung an SRG-Medien Glaubwürdigkeit vorgegaukelt
Für die Referendumsführer kommt es aber noch besser. Die Magazine der Konsumenteninfo AG sind an die Konsumentensendungen der SRG-Fernsehsender angebunden. So sind die Magazine teilweise inhaltlich und gestalterisch mit den Sendungen der SRG verbandelt. Das hat zwei Vorteile: Erstens das Image der strikten Unabhängigkeit und der lediglich den Interessen der Konsumenten verpflichteten Fachpublikationen. Und zweitens machen die SRG-Sendungen auch noch Werbung für die Ausgaben der Konsumentenmagazine mit der Abstimmungspropaganda der Referendumsführer.

Konsumentenschützer vergessen die Konsumenten
Den Gegner eines fairen Umwandlungssatzes können dank dem weitverzweigten Netz ihre falsche Botschaften breit streuen. Richtiger wird sie damit aber nicht: Wir leben immer länger und die Anlagerenditen werden kleiner. Deshalb braucht es die Anpassung des Umwandlungssatzes. Auf die gesetzlich festgelegten Margen der Versicherer hat die Abstimmung keinen Einfluss. Das Ziel des Konsumentenschutzes lässt sich mit dem Referendum also nicht erreichen. Das aber ist gar nicht das Ziel der Linken. Sie wollen mit ihrer Ablehnung nur eines: Das bewährte 3-Säulen-System der Schweiz schwächen. Dazu bedienen sie sich der Konsumentenpresse und ihres Images. Damit macht sich diese beim Rentenklau an den Erwerbstätigen mitschuldig!