Mittwoch, 20. Januar 2010

Gewerkschaften rechnen falsch

Der irreführenden Argumentation der Gewerkschaften rund um die Anpassung des Umwandlungssatzes wurde am Wochenende ein Riegel geschoben. Der Vorwurf, dass Rentner mit kleinem Einkommen in die Armut getrieben würden, wurde von höchster Stelle entkräftet.

Niemand geringeres als Sozialminister Didier Burkhalter beauftragte einen Spezialisten des Bundesamtes für Sozialversicherungen, die Situation von Rentnern mit kleinen Einkommen unter die Lupe zu nehmen. Dabei kam zu Tage: Rentner mit einem Einkommen von jährlich 40‘000 Franken bekommen ab 2016, wenn die schrittweise Anpassung des Umwandlungssatzes abgeschlossen ist, rund elf Prozent mehr Rente. Der Grund dafür liegt bei den flankierenden Massnahmen, die bei der ersten BVG-Revision beschlossen wurden. Deren Zweck besteht darin, die erste Anpassung des Umwandlungssatzes von 2003 sozial abzufedern. So reduzierte die Regierung 2005 den sogenannten Koordinationsabzug mit der Folge, dass der versicherte Lohn grösser wird und dadurch die Altersgutschriften höher ausfallen.


Die Gewerkschaften haben somit nach dem Vorwurf des Rentenklaus bewusst eine weitere Falschinformation verbreitet. Nach der neuerlichen Entlarvung leidet die Glaubwürdigkeit der Gewerkschaften zusehends. Die Position der Kleinverdiener wird entgegen den Behauptungen der Gegner der Vorlage gestärkt und nicht etwa geschwächt. Auch nach der zweiten BVG-Revision werden sie mehr im Portemonnaie haben als vorher. Das ist gewichtiger Grund, am 7. März ein Ja zur Anpassung des fairen Umwandlungssatzes in die Urne zu legen.